„Bubble Tea in Chemie“

    Text: StDn C. Breutel-Egner

    Am 25.01.22 wurde im Chemiekurs der Q12 unter Einhaltung der nötigen Hygienemaßnahmen wieder einmal praktisch gearbeitet – dieses Mal zum Thema „Säure-Base-Indikatoren“.

    Allerdings wählte der Kurs einen ziemlich ungewöhnlichen Vorgang, um sich diese Inhalte experimentell zu erschließen: die Diffusionsvorgänge an sogenannten „Alginatbällchen“, welche auch aus der „Novel-Food-Küche“ bekannt sind.

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    Hierzu wurde Natriumalginat, das Salz der Algininsäure, die u.a. das strukturgebende Element der Zellwände in Blaualgen ist, als Grundlage verwendet. Natriumalginat geliert bei Zugabe von Calciumionen und kann deshalb zur Herstellung sogenannter „Alginatbällchen“ verwendet werden.

    Diese Bällchen werden von einem stabilen Calciumalginatmantel umgeben und schließen in ihrem Inneren einen Rest der flüssigen Natriumalginatlösung sowie die zuvor zugesetzten Stoffe wie beispielsweise Indikatoren ein. Durch den Calciumalginatmantel können -ähnlich wie bei einer Membran - einige Stoffe wie zum Beispiel Oxoniumionen diffundieren.

    Die Idee war nun, Indikatoren in Alginatbällchen einzuschließen und dann deren Farbänderung bei Zugabe von sauren bzw. alkalischen Lösungen zu beobachten.

    Die Schülerinnen und Schüler des Kurses stellten mit viel Geduld, aber auch einer großen Portion „Spaß an der Sache“ nach einigen vorbereitenden Arbeiten ihrer Kursleiterin, Frau StDin Claudia Breutel-Egner, in einigen Arbeitsschritten Alginatbällchen mit Universalindikator sowie einem je nach pH-Wert in unterschiedlichen Farben fluoreszierenden Farbstoff eines gelben Textmarkers her. Dann wurde Salzsäure bzw. Natronlauge zugegeben und die langsame Diffusion mit der folgenden Farbänderung genau beobachtet sowie mittels der hierzu eingesetzten Handys dokumentiert.

    Die optisch ansprechenden Versuchsergebnisse, welche durch den Einsatz der eigenen Handy-Belichtung noch optimiert wurden, überzeugten selbst die größten Fans chemischer „Knallexperimente“, dass auch „ruhigere“ Versuche durchaus ihren Reiz haben können!