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    Frankreich-Austausch 2024: Wenn Engel reisen ...

    Frankreich-Austausch: Wenn Engel reisen ...

    Nachdem die französische Partnerschule, das Lycée Suzanne Valadon, schon im Dezember in Weißenburg zu Gast war, brachen Anfang März auch endlich die 44 deutschen Schülerinnen und Schüler des Werner-von-Siemens-Gymnasiums zusammen mit den beiden begleitenden Lehrkräften OStRin Walburga Höfler und StD Michael Tremel zu den französischen Partnern nach Limoges zum traditionellen Schüleraustausch auf.

    Auf halbem Weg ins Limousin, der Partnerregion Mittelfrankens, wurde in Dijon, der Hauptstadt der Bourgogne, übernachtet. Man sagt, wenn Engel reisen, spielt auch das Wetter mit. Und so wurden bei angenehmen Temperaturen während der Stadtführung nicht nur die sehenswerten Bauten und Plätze bestaunt, sondern auch der Glücksbringer der Stadt, die berühmte Eule an der Kirche Notre Dame, gestreichelt und sich mit lokalen Spezialitäten wie dem bekannten Dijon-Senf eingedeckt.

    In Limoges warteten am nächsten Tag schon die französischen Familien auf ihre deutschen Gäste, um sie eine Woche lang bei sich daheim aufzunehmen. Unter der Woche fanden jeden Tag Ausflüge der deutschen Gruppe zu Attraktionen im Umland von Limoges statt, den Unterricht zu besuchen war angesichts von Klassenstärken über 35 Schülerinnen und Schülern leider unmöglich.

    Neben einer Fahrt nach Poitiers in den Freizeitpark Futuroscope zusammen mit den französischen Austauschpartnern erkundeten die Weißenburger Schüler auch die weltberühmten Höhlenmalereien von Lascaux und das malerische Städtchen Sarlat. Am deutsch-französichen Abend in der Gastschule wurden die bilateralen freundschaftlichen Bande kulinarisch mit einem gemeinsamen Abendessen in der Schulkantine ausgelassen gefeiert.

    Einen Kontrast bildete am nächsten Tag die Besichtigung der Gedenkstätte in Oradour-sur-Glane, einem kleinen Dorf, in dem eine deutsche SS-Einheit gegen Kriegsende 642 Zivilisten grausam ermordete. Hier waren alle Schüler tief berührt, und jeder fühlte an diesem besonderen Ort die Verantwortung, dass derartige Gräueltaten sich nie mehr ereignen dürfen.

    Am Nachmittag besuchte die Gruppe den Wolfspark von Chabrières, bevor die Jugendlichen das Wochenende in den französischen Familien verbrachten und - meist in kleinen deutsch-französischen Gruppen - verschiedene Aktivitäten vom Stadtbummel bis zum Restaurant-Besuch unternahmen.

    Nach dieser spannenden und erlebnisreichen Woche fiel der Abschied von den französischen Partnern sichtlich schwer, doch die Aussicht, auf dem Rückweg noch einen Tag in Paris verbringen zu dürfen, bot einen gewissen Trost. Natürlich wurde dort mutig der Eiffelturm erklommen und die grandiose Aussicht genossen und zum Teil per Bus, zum Teil zu Fuß die großen Sehenswürdigkeiten wie der Triumphbogen, die Champs-Elysées, die Opéra Garnier, der Louvre und Notre-Dame besichtigt. Während des quartier libre durften die Schüler selbstständig die Kaufhäuser am Boulevard Haussmann und die quirlige Atmosphäre des Studentenviertels Quartier Latin erleben, doch an diesem Tag verließ die jugendlichen "Engel" das Wetterglück, und der ein oder andere Schauer sorgte für eine unfreiwillige Erfrischung. Mit einer stimmungsvollen Lichterfahrt auf der Seine und einem letzten Blick auf den glitzernden Eiffelturm klang der unvergessliche Abend schließlich aus.

    Beide Schulen - in Limoges wie in Weißenburg - sind stolz darauf, im Rahmen eines Austausches ihren jugendlichen Schülerinnen und Schülern einen einmaligen Einblick in das Leben des Partnerlandes geben zu können und einen kleinen, aber wertvollen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.

    An dieser Stelle bedanken wir uns auch ganz herzlich beim Bezirk Mittelfranken, der den Schüleraustausch großzügig finanziell unterstützt. Merci beaucoup!

    StD Michael Tremel